Der Kippeffekt

Der Kippeffekt

Man dreht oder tippt an, kippt hoch oder stürzt, freut sich an der Leichtgängigkeit dieser so simplen wie einfachen Mechanik: ein Kippascher. Rauch, Asche, Stummel verschwinden, und man hat seinen kleinen, spielerischen Spaß dabei.

Ein besonders schönes Modell ist Arne Jacobsen (1902-1971) mit seinem Kippascher aus der Cylinda Line-Serie von 1964-67 für Stelton (DK) gelungen. Hier beide Größen, in Messing und Edelstahl:

In der Edelstahlausführung wird der Aschenbecher nach wie vor produziert.

Ein Teil der limitierten Stückzahl in der Messingausführung dürfte für das Radisson SAS Royal Hotel in Kopenhagen bestimmt gewesen sein. Die Messingausführung ist sehr selten:

Von 1956-1960 entwarf Arne Jacobsen das Radisson SAS Royal Hotel in Kopenhagen und richtete es komplett ein. Das 20-stöckige, knapp 70m hohe Hotel und damit das allererste Hochhaus Dänemarks wurde rechtwinklig und kantig in Stahl und Glas ganz im Stile des Funktionalismus gebaut. Die Einrichtung mit ihren gerundeten Formen wiederum entsprach Jacobsens organischem Design. Die Räume wurden mit Klassikern wie seinem Dråben (Drop chair), Aegget (Egg chair), Svanen (Swan chair) und dem 3107er Stuhl ausgestattet. Die Entwürfe der gesamten Innenausstattung – Stoffe, Leuchten, Türgriffe, Besteck,… – stammten ebenfalls aus seiner Feder.

Ein via www.youtube.com eingebetteter Fritz Hansen-Imagefilm gibt hier einen Eindruck des Hotels und seines Interieurs, das im legendären Zimmer Nr. 606 noch annähernd original erhalten ist:

Da das Hotel in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach umgebaut und stark verändert wurde, gilt der Bau als Arne Jacobsens „Verlorenes Gesamtkunstwerk“ Die umlaufenden Edelholzpaneele in den Zimmern wurden weiß übermalt oder entfernt, das grüne Farbkonzept aufgegeben, die Möblierung ausgetauscht – dabei war das SAS Royal Hotel einmal das erste Design-Hotel der Welt…

 

(Foto Artikelbild: greta garbo, „schall und rauch“.  Some rights reserved. Quelle: www.piqs.de)


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