Gunnar Ander (1908-1976) war ein schwedischer Architekt, der sich aber v.a. als Produktdesigner einen Namen machte. Für Ystad Metall entwarf er Gegenstände aus Kupfer und Messing, oft in Kombination mit buntem Glas, und Glas war auch sein eigentliches Hauptthema: Ab 1949 bis zu seinem Tod leitete er die Glashütte Lindshammar (1905-2008, seit 2010 wieder aktiv).
Eine sehr schöne Glasserie aus seiner Feder heißt Cascade:
Bei allen Formen dieser in gelb-braun gehaltenen Serie zieht zuallererst das auffällige Sprenkelmuster die Aufmerksamkeit auf sich. Doch jedes Objekt hat sehr subtile Details…
Diese kleine Vase etwa, knapp 14 cm hoch, erhielt eine dünne hellgelbe mittlere Glasschicht in der Überfangtechnik, bevor die finale farblose Glasschicht darübergezogen wurde. Ein schöner Effekt davon ist der hellgelbe Schattenrand:
(Seriennr. 1312:)
Diese flache Schale ist farblos überfangen und nicht völlig flach sondern etwas erhöht gearbeitet. So kann sie schön ihr Muster als Schatten streuen:
(Seriennr. 1306/220:)
Hier eine leicht abgeflachte, flaschenförmige Vase:
Der hellgelbe Vasenkorpus wurde mit einer weiteren hellgelben Glasschicht überfangen, die in einem gewollt unsauber gearbeiteten Saum endet. Diese Technik setzte Ander immer wieder ein:
Von der Wirkung her ähnlich wurde bei dieser großen, wuchtigen Vase gearbeitet – sie hat einen unregelmäßigen, fast vernarbt wirkenden Hals:
Seit es möglich wurde, eine so gut wie bläschenfreie, von störenden Partikeln freie Glasmasse ohne Schlieren und Trübungen zu perfekten Objekten zu blasen, wird von Glasschaffenden bewusst mit Unsauberkeiten und Abweichungen vom perfekten Ideal gearbeitet. Das schafft Spannungen, spielt mit subtilen Effekten und hebt das Handwerkliche hervor.
Alle hier gezeigten Glasobjekte sind am Stand vollsigniert und nummeriert.