Schwedische Keramik – Intro

Porzellan, Steingut und Keramik für den täglichen Gebrauch wurde von zahllosen kleineren Werkstätten und etlichen großen Fabriken hergestellt. Zu letzteren zählten u.a. Gustavsberg, Rörstrand, Upsala Ekeby (UE), Gefle Porslin und Höganäs. Diese Fabriken hielten sich wiederum kleine Werkstätten und Ateliers, in denen experimentiert und künstlerische Keramik entworfen werden konnte, die in relativ kleinen Auflagen von WerksarbeiterInnen geformt, gebrannt und glasiert wurde.

Ausführliche Blogbeiträge zu den einzelnen Keramikstudios sind in Arbeit, hier ein kleiner Vorgeschmack.

Rörstrand

Rörstrand begann seine lange, wechselvolle Geschichte 1726 in Stockholm. Etwa 150 Jahre später gründete Rörstrand das finnische Werk Arabia in Helsinki. 2006 wurde Rörstrands Produktion aus Schweden ausgelagert und das letzte schwedische Werk gschlossen. Interessante Studiokeramik stammt u.a. von Lillemor Mannerheim, Gunnar Nylund, Carl-Harry Stålhane, Marianne Westman.

Der Architekt, Keramiker und Glaskünstler Gunnar Nylund (1904-1997, S) war arbeitete u.a. bei Bing & Gröndahl und Nymølle (beide DK), eröffnete mit Saxbo Stentøj (DK) ein eigenes Studio, entwarf für Upsala Ekeby und war von 1931-1959 für Rörstrand tätig.

Carl Harry Stålhane (1920-1990, S) war Keramiker, Bildhauer und Maler. Für Rörstrand entwarf er von 1939-1973 Studiokeramik und Tafelgeschirr. 1973 startete er sein eigenes Keramikstudio Designhuset i Lidköping.

Marianne Westman (*1928) prägte Rörstrand über 20 Jahre mit ihren populären Tafelservicen und Porzellandekoren (z.B. Picknick). Außerdem entwarf sie Glas, Textilien und machte Studiokeramik für Rörstrand:

Höganäs

1909 in Südwestschweden gegründet, konzentrierte sich Höganäs auf traditionelle Formen, die für Alltagsgeschirr eingesetzt wurden, erweiterte jedoch das Farbspektrum. Früh engagierte das Unternehmen KünstlerInnen und vielversprechende junge DesignerInnen.

Upsala Ekeby

Ingrid Atterberg, Hjördis Oldfors, Mari Simmulson, Göran Andersson sind einige der bekanntesten Namen um Upsala Ekeby oder UE, wie es abgekürzt wurde. Hier zwei Beispiele von Göran Andersson (1935-1989), beide aus den frühen 1960ern, beginnend mit Duo:

Stripa:

Stellvertretend für die vielen kleinen Studios:

Neben den großen, über die Landesgrenzen hinaus bekannten Studios gab es unzählige kleine Ateliers, wo oft nur ein, zwei Personen werkten, oft waren es Geschwister oder Ehepaare. Eines dieser kleineren Studios ist das von Gösta Grähs (*1938, S): Er betrieb gemeinsam mit seiner Schwester Maj-Britt Nielsen in den späten 1950er Jahren eine Keramikwerkstatt in Degerfors. Von 1961-65 studierte er an der Stockholmer Kunsthochschule, und Ende der 1960er Jahre startete er in Jädersbruk bei Arboga gemeinsam mit seiner Ehefrau Kerstin Hörnlund ein kleines Unternehmen namens Claygarden. Neben Gebrauchskeramik enstanden dort auch Steingutskulpturen. Für Rörstrand entwarf Gösta Grähs von 1982-86 tätig Gebrauchskeramik und Studiokeramik. Diese blaue Schale stammt aus seiner eigenen Werkstatt:


No Comments


Trackbacks

  1. These pots are made for cooking, Vol. 6 - designqvist | designqvist