Über den Autodidakten Göte Augustsson (1917-2004, S) wurde hier bereits einmal geschrieben. Damals ging es um seine kobaltblaue Serie Cobolt, und am Rande um die dunkelgrüne Grön Rustik-Serie, beide farblich auf den ersten Blick sehr verhalten (doch hält man sie gegen das Licht, sieht man das Farbenspiel, das in ihnen steckt). Auch seine farblose Serie Demant wurde hier schon gezeigt. Allesamt schuf er für seine Glashütte Ruda. Hier kommt nun die knallligere Seite seines Schaffens: Selene.
Dickes, in Modeln geblasenes Glas in Glutorange mit gelbem Einschlag. Namensgebend und wohl auch färbend war hier das Element Selen (Se), es färbt Glas von gelb über orange bis hin zu rosa oder rot.
In etwa so sieht jede geschmolzene Glasmasse aus, wenn sie bei weit über 1000° C dem Ofen entnommen wird, egal welche färbenden Zusätze der Masse beigemengt wurden:
Was hier wie eine kandierte Orangenscheibe aussieht, ist diese große Schale in der Draufsicht:
Vasen gab es sowohl in eckiger als auch runder Ausführung:
Der Abriss, also jene Stelle, an der das Hefteisen das noch weiche Glas während der Bearbeitung hielt, wurde glatt auspoliert:
Augustsson signierte seine Erzeugnisse nie, sie wurden lediglich mit Klebetiketten versehen:
Die Serie bestand aus weit mehr Teilen als hier gezeigt, Augustsson dürfte auch Aschenbecher und Kerzenhalter in dieser gelborangen Glasmasse entworfen haben.