Elsa Söderberg (geb. Fahlström, 1930-78) stammte aus Stockholm, wo sie an der Kunsthochschule (Konstfack) studierte. Ihren Beginn als Designerin machte sie mit Ton – sie entwarf in ihrer eigenen Werkstatt Keramiken und war auch für Jie Gantofta tätig. Mit Glas dürfte sie erst ab 1965 intensiv gearbeitet haben, als sie an die Manufaktur Hovmantorps glasbruk (damals noch Hofmantorps nya glasbruk) in Småland engagiert wurde. Dort entwarf sie neben Gebrauchsglas auch wunderbares Kunstglas – hier soll es um ihre Serie namens Retina gehen:
Bei dieser Technik wurden Glasfasern…
…oder Glasfasernetze in die heiße Glasmasse des Glaspostens eingelegt.
Das Külbel wurde schließlich mit der Glasmacherpfeife in die gewünschte Form gebracht. Für Farbigkeit der Glasfasern wurden diese vorab mit entsprechend farbigem Glaspulver bestäubt.
Der „nervige“, fein geäderte Effekt gab der Technik ihren Namen.
Hier einige der Formen, bei denen Söderberg diese Methode umsetzte:
Schale (unsigniert):
Kerzenhalter von 1967 (signiert mit H-torp -67 E Söderberg:
Kleine Vase von 1967 (signiert mit H-torp -67 E Söderberg):
Kleine Kugelschale mit schräg versetzter Öffnung (signiert mit E Söderberg):
Vase mit angesetztem Fuß von 1967 (signiert mit H-torp -67 E. S-g):
Flakon mit eingeschliffenem Glasstöpsel (signiert mit E Söderberg):
Elsa Söderberg war in Hovmantorp neben ihrer Arbeit mit Glas in ihrem eigenen Studio weiterhin als Keramikerin tätig. Hovmantorps glasbruk wurde 1977/78 stillgelegt. 1978 starb Elsa Söderberg, nur 48 Jahre jung.