Fast wollte ich diesen Blogbeitrag schon „Grünzeug für Kinder“ nennen und ihn damit thematisch zu den skandinavischen Stoffen mit Naturmotiven und Arne Jacobsens Kollektion für Nordiska Kompaniet tun. Aber der Beitrag wird mit der Zeit ergänzt werden, und da könnte ev. noch ein Stoff mit Pippi Langstrumpf, Bamse oder dem Gespenst Laban auftauchen. Weiter unten sind schon mal die Wikingerkinder und Emil. Begonnen wird aber mit… Wald:
Ein in Schweden sehr gesuchter Stoff ist Ulla Bodins (1935-2009, S) Skogen (schwed. Der Wald), gedruckt von Almedahls :
Ein typischer Wald in Skandinavien – Birken, Kiefern, Pilze, Heidelbeeren, Wilde Erdbeeren, Maiglöckchen, Buschwindröschen – alles ist da (allerdings vermischen sich nur hier am Stoff alle Saisonen in dieser phantastischen Gleichzeitigkeit).
Die Maße sind 125 x 92 cm.
IKEA engagierte immer wieder gute Leute, die Textilien entwarfen, oder kaufte Produktionen namhafter schwedischer Textilmanufakturen ein. Hier ist ein solcher Stoff:
Dieser Wald ist voller kleiner Tierchen, Vögel, Pilze, ganz wie in einem echten Wald wimmelt es von Leben:
Die abgebildete Stoffbahn wurde als fertig gesäumter Vorhang angeboten (210 x 116 cm).
Ebenfalls bei IKEA konnte man in den 1970er Jahren diesen Stoff als Meterware erstehen: Skillingaryd von Ann-Marie Netterdag (S), hier zu einer Vorhangbahn mit den Maßen 130 x 280 cm aufgenäht:
Diese Art von auf Baumwollstoff gedruckten Landschaften waren sehr beliebt, die Kinder konnten sich kleine Geschichten ausdenken und im von der Gardinenstange hängenden Bühnenbild spielen lassen. Auch der nächste Stoff (120 x 190 cm) fällt in diese Kategorie, wer ihn entworfen bzw. produziert hat, ist mir nicht bekannt:
Das Perspektivische ist hier avancierter umgesetzt, das Motiv hat mehr Tiefenwirkung, die Details setzen sich aber auch hier aus Häusern, Kirche, See, Pflanzen zusammen:
Hier wird aber auch gefischt, die Netze hängen gerade zum Trocknen hinter dem Räucherofen:
Eine Textildesignerin der 1970er Jahre, die ihren Blick mitunter auch nach oben gerichtet hatte, war Anna-Lena Emdén (S):
Ihre Dessins konnten u.a. bei IKEA gekauft werden, so vermutlich auch dieser Bettdeckenbezug (150 x 130 cm) mit einem schwedischen Sommerhimmel wie aus dem Bilderbuch, voller Möwen, Sonnen und harmloser Wölkchen.
Ein Print jüngeren Datums stammt vom Designstudio Björk-Forth, bestehend aus Pia O. Björklund und Magnus Forthmeiier, nennt sich Fjäril mini (schwed. für Schmetterling mini) und wurde vom 1949 gegründeten Textilunternehmen Arvidssons Textil hergestellt. Das Stoffstück misst 46 x 100 cm:
Streng genommen sind die beiden folgenden Stoffe wohl nicht ausschließlich für’s Kinderzimmer gedacht. Auf jenem, wo Blaumeisen, Kohlmeisen, Karmingimpel und Bergfinken im Birkengezweig sitzen, stammt aus mir unbekannter aber vermutlich schwedischer Produktion (2 Bahnen zu je 140 x 36 cm). Die Vogelnamen sind jeweils auf Latein und Schwedisch aufgedruckt:
Dieser Stoff aus ungebleichtem Leinen-Baumwollgemisch, wo sich ganze 18 Vogelarten tummeln und jeweils auf Latein, Schwedisch, Englisch, Deutsch und Französisch bezeichnet sind, ist eine Produktion der schwedischen Textilhersteller Borås. Die Designerin heißt Ann-Cathrine Sigrid (S), der Stoff nennt sich Birds:
Diese Bahn ist zu einem Vorhang aufgenäht und misst 156 x 190 cm.
So, und nun zu den eingangs angekündigten Figuren, beginnend mit den Wikingerkindern:
Der Stoff ist zu einem Vorhangpaar aufgenäht (2 Bahnen zu je 90 x 100 cm). Hersteller sowie DesignerIn sind mir unbekannt, ebenso, was auf dem Runenstein steht:
Auf diesem Stoff kommen die Wikinger ziemlich friedlich rüber. Da waren die meisten von Astrid Lindgrens (1907-2002, S) Charaktere weitaus wilder und unbändiger. Neben Pippi Langstrumpf tollten auch ein paar Buben ungestüm durch die Kinderbücherregale und Röhrenfernseher. Ab 1963 hieß einer davon Emil, im deutschsprachigen Raum wurde wegen der Kästnerschen Konkurrenz durch „Emil und die Detektive“ ein Michel daraus. Dieser Bub machte viele Dinge, die bei den Erwachsenen nicht immer auf Verständnis trafen. Seine Beweggründe waren aber meistens herzensgute. Hier ist ein Stoff (228 x 60 cm), auf dem einprägsame Momente seines abwechslungsreichen Lebens abgedruckt sind:
Etwa das Suppentopf-Debakel:
Wenn ihn der Vater nach einem schiefgegangenen Versuch, eigentlich etwas ganz anderes zu tun, in den Schuppen verbannte, und das Schnitzen von Holzfiguren dann doch langweilig wurde, büxte Emil halt aus…
Die Maßangaben bezeichnen immer Breite x Länge.