Monoblock-Bestecke kamen in den 1950er Jahren ganz groß in Mode. Diese aus einem Stück Stahl formgepressten, flachen, schnörkellosen Teile waren in ihrer minimalistischen Reduktion eine wahre Ansage an das Althergebrachte. Allen voran natürlich Arne Jacobsen (1902-71, DK), der mit seinem 1957 entworfenen Besteck AJ für A. Michelsen die Latte für alle nachfolgenden Monoblock-Bestecke sehr hoch gelegt hat.
Aus dem selben Jahr stammt das zarte Party-Besteck für GAB, das nur aus Messer und Gabel bestand. Nils Nisbel (*1932, S), der Designer, war damals nur 25 Jahre alt. Der Däne Falle Uldall (1923-2017) entwarf 1958 Toledo für C. Thaysen & Co., ein Besteck mit abgesetzten, mattierten Griffen, das sich mehr an den gewohnten Formen orientierte. Von seinem Landsmann Henning Seidelin (1904-87) stammt der Entwurf mit der runden Öse am Griffende: Pantry von 1968 für Frigast – auch gerne in Kabüsen eingesetzt, da es dafür platzsparende, wandmontierte Kästchen gab, in denen das darin aufgehängte Besteck mit dem Seegang mitschaukeln konnte. Wäre die Öse nicht, wäre Pantry ein relativ konventioneller Entwurf, der die althergebrachten Formen nicht in Frage stellt. So auch Henning Koppels (1918-81, DK) Holiday II aus dem Jahr 1973 für Georg Jensen, das dennoch formal ganz anders daherkommt als Seidelins Besteck und die traditionellen Formen quasi vereinfachend zitiert. 1995 brachte dann Stelton Erik Magnussens (1940-2014, DK) Entwurf EM auf den Markt, und der war wieder ein „echter“ Monoblock. Erinnert fast ein wenig an das knapp 40 Jahre zuvor entstandene AJ…