Jørgen Dahlerup (1930-2015) war ein dänischer Silberschmied, der sich v.a. auf dem Gebiet des Kirchensilbers hervortat. Doch auch dem Profanen galt Dahlerups Interesse, an der Kunstakademiet in Kopenhagen studierte er Bildhauerei und Industrial Design. 1960 entwarf er gemeinsam mit Gert Holbek für Georg Jensen das schöne Monoblock-Besteck Prisme, das vor einigen Jahren von Stelton wieder aufgelegt wurde. Anfang der 1970er Jahre wurde sein vom deutschen Unternehmen Wüsthof Dreizackwerk in Solingen produziertes Bauernbesteck (oder Landhaus 2300) vorgestellt. Um dieses soll es hier gehen:
Am Beleuchtungssektor waren die nordischen Länder nicht nur richtig gut, sondern auch sehr produktiv. An sich könnte ich zu zahlreichen LeuchtendesignerInnen und -firmen jeweils eigene, sehr lange Blogposts schreiben, aber ich mache mir die Sache mit dem Licht leicht und versammle hier verschiedenste Leuchten in einem Blog post, der immer wieder ergänzt werden wird.
Sigurd Persson (1914-2003, S) zählt zu Schwedens bekanntesten und renommiertesten Feinschmieden und Industrial Designern. Er ging bei seinem Vater Frithiof Persson in dessen Goldschmiedeatelier in Helsingborg in die Lehre, 1942 eröffnete er sein eigenes Atelier in Stockholm. Viele seiner Silber- und Goldarbeiten waren ihrer Zeit weit voraus – radikal einfache Materialstücke, wenn die Mode gerade feinteilige Edelsteinarbeiten verlangte, oder äußerst komplexe Schmuckstücke mit gänzlich neuen Trageweisen.
1949 begann er seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen Silver och Stål (S&S), die 40 Jahre währen sollte. Neben seinen Schmuckarbeiten entwarf er ab den 1950er Jahren bis zu seinem Tod v.a. für die industrielle Fertigung entworfene Gebrauchsartikel wie etwa Emaillekannen für Kockums, Edelstahl-Hohlwaren, eine gusseiserne Topf- und Pfannenserie für Ronab, etc. Zu seinem Entwurfsregister zählen auch die klassischen Geschirrbürsten aus Nylon für Stockholms borstbinderifabrik (später Kronborsten), Industriestühle für Åry, das Fünfkronenstück von 1976, und ab 1967 Glasarbeiten für Kosta und später für Transjöhyttan. Im Auftrag von Kooperativa Förbundet KF zeichnete Persson 1977 eine reduzierte, leichte, einfach zu reinigende Edelstahl-Topfserie namens Gunda, die später von Hackman hergestellt werden sollte. Ebenfalls für KF, aber bereits 1953 entstand das Edelstahlbesteck Servus, das zwei Jahre später bei seiner Präsentation auf der Hälsingborg-Messe H55 große Beachtung fand. Um dieses Besteck soll es hier gehen:
Was vor bald 60 Jahren an der südwestschwedischen Küste zwischen junge Kieferbäumchen gebaut wurde, steht heute so versteckt inmitten hoher, harzduftender Kiefern, dass man am Weg zum Strand beinahe daran vorbei läuft. Doch das wäre schade, denn Bruno Mathssons (1907-88, S) ungewöhnliches Sommerhaus aus dem Jahr 1960 verdient einen genauen Blick.
Friedl Holzer-Kjellberg (1905-1993) wurde in Leoben geboren, sie war gebürtige Österreicherin. Ihre Ausbildung zur Keramikerin absolvierte sie in Graz, und mit 19 Jahren zog sie nach Finnland. Für eine Keramikerin waren die ARABIA-Werke die naheliegendste Anlaufstelle, dort also begann sie ihre Berufslaufbahn und sollte 46 Jahre lang sowohl die Manufaktur als auch später das Museum prägen. Neben Studiokeramik entwarf sie auch ein umfangreiches Porzellanservice in einer alten Technik, die als Reisporzellan bekannt ist. Es heißt, dass Holzer-Kjellberg im Wiener Museum für Angewandte Kunst beim Zeichnen von Exponaten für Studienzwecke auf chinesisches Reisporzellan gestoßen war, das sie animierte, diese alte (12. Jhdt.), den so, ursprünglich persische Technik ab 1939 bei ARABIA wieder aufzugreifen und aus überlieferten Rezepturen die von ihr angestrebte, feine Zusammensetzung der Porzellanmasse zu entwickeln.