Porzellan, Steingut und Keramik für den täglichen Gebrauch wurde von zahllosen kleineren Werkstätten und etlichen großen Fabriken hergestellt. Zu letzteren zählten u.a. Gustavsberg, Rörstrand, Upsala Ekeby (UE), Gefle Porslin und Höganäs. Diese Fabriken hielten sich wiederum kleine Werkstätten und Ateliers, in denen experimentiert und künstlerische Keramik entworfen werden konnte, die in relativ kleinen Auflagen von WerksarbeiterInnen geformt, gebrannt und glasiert wurde.
Ausführliche Blogbeiträge zu den einzelnen Keramikstudios sind in Arbeit, hier ein kleiner Vorgeschmack. Weiterlesen
Die finnische Keramikerin und Industriedesignerin Ulla Procopé-Nyman (1921-68) absolvierte an der 1871 in Helsinki gegründeten Hochschule für Kunst und Design* ein Keramikstudium. Bereits 1948 wurde sie von Arabia engagiert, wo sie u.a. mit Kaj Franck zusammen arbeitete. Die ersten Jahre saß sie noch selbst an der Drehscheibe, musste diese Arbeit aber sehr bald aus gesundheitlichen Gründen beenden. Sie widmete sich vermehrt dem Entwurf von Tafelgeschirr, dabei enstanden Klassiker wie 1957 die feuerfeste Serie Liekki (finn. Flamme), 1960 das etwa 30-teilige Geschirr Ruska (finn. braun), und etwa 1953 ihre berühmte Teekanne mit bambusumwickeltem Griff mit der Modellbezeichnung GA:
Der finnische Designer Kaj Franck (1911-1989, SF) war in seiner Gestaltung von Utensilien für die Küche oder die Speisetafel immer funktionell orientiert. Wichtig waren ihm ein praktischer Minimalismus, hochqualitative Ausführung für eine lange Lebensdauer der Gegenstände, einfache und kostengünstige Herstellungsprozesse für leistbare Endprodukte, und Schönheit. Dekor war ihm weitgehend fremd, er spielte lieber mit geometrischen Formen und v.a. mit Farben.
Franck war wichtig, dass auch Serienfertigung optisch ansprechend gestaltet wurde und forderte von gutem Design eine die Geschmacksmoden übderdauernde, zeitlose Formensprache. Weiterlesen
In den 1960ern brachte ARABIA Wärtsilä mit Finel (auch als Finella bekannt) eine äußerst formschöne Emaille-Serie auf den Markt. Weiterlesen