Die belgische Goldschmiedin Nedda El-Asmar (*1968) studierte an der Kunsthochschule in Antwerpen sowie am Royal College of Art in London und ist heute als Designerin in Belgien tätig. Sie arbeitet nicht nur im Schmuckbereich sondern entwirft Alltagsgegenstände wie Vasen, Türklinken, Möbel, Hohl- und Flachware (also etwa Teekannen, Trinkgefäße etc. versus Bestecke),… aus Glas, Messing, Holz und immer wieder gerne aus blankpoliertem Edelstahl. So entwarf sie im Jahr 2006 für Gense ein Besteck, das auf den ersten Blick ob seiner flächigen Griffe irritieren mag: Appetize.
Vom sehr umtriebigen Designer, Gunnar Cyrén (1931-2013, S), ist auf seiner Website eine schöne Autobiographie¹ veröffentlicht, in der er bis in die Zeit seiner Großeltern ausholt, um – wohl auch sich selbst – das Erstaunliche seines Werdegangs bewusst zu machen. Wie viele seiner Generation stammte er aus sehr einfachen Verhältnissen, seine Ausbildung zum Designer verlief über Umwege (Jazz und Jobs), dank seines Talents und mit Hilfe glücklicher Zufälle.
Seine Arbeiten für renommierte Firmen wie Orrefors oder Dansk Designs verschafften ihm einen Namen, sodass er gemeinsam mit der Keramikerin und Porzellan-Designerin Karin Björquist (1927-2018, S) sowie der Textilkünstlerin Ingrid Dessau (1923-2000, S) für das 90-Jahrjubiläum der Nobel-Preisverleihung 1991 gebeten wurde, den Table Top des jährlichen Nobel-Bankettes am 10. Dezember neu zu entwerfen. Cyrén entwarf sämtliche Gläser, Karaffen, Kerzenhalter, Messerbänkchen sowie das Besteck. Als Hersteller wurden natürlich schwedische Qualitätsfirmen von Rang beauftragt. Für das Geschirr Rörstrand und Gustavsberg, für die Glaswaren Orrefors, für die Textilien Klässbols Linneväveri, und für das Besteck Gense (bzw. Yamazaki: Der japanische Hersteller produziert im Auftrag von Gense). Der Name dieses edlen Hausrats: Nobel.
Nach den eher klassisch anmutenden Besteckentwürfen Cheri, Savoy und Farina von Henning Seidelin (1904-87, DK) wird nun sein Edelstahlbesteck Pantry aus dem Jahr 1968 vorgestellt:
Jørgen Dahlerup (1930-2015) war ein dänischer Silberschmied, der sich v.a. auf dem Gebiet des Kirchensilbers hervortat. Doch auch dem Profanen galt Dahlerups Interesse, an der Kunstakademiet in Kopenhagen studierte er Bildhauerei und Industrial Design. 1960 entwarf er gemeinsam mit Gert Holbek für Georg Jensen das schöne Monoblock-Besteck Prisme, das vor einigen Jahren von Stelton wieder aufgelegt wurde. Anfang der 1970er Jahre wurde sein vom deutschen Unternehmen Wüsthof Dreizackwerk in Solingen produziertes Bauernbesteck (oder Landhaus 2300) vorgestellt. Um dieses soll es hier gehen:
Folke Arström (1907-1997, S) hatte für den schwedischen Besteckhersteller Gense (Gustav Eriksson Nysilverfabrik Eskilstuna) bereits mehrere Bestecke entworfen, bevor er mit seinem Entwurf Focus de luxe im Jahr 1955 auf der Designmesse H55 in Hälsingborg (heute Helsingborg) Furore machte. Nach seinen beiden in Schweden sehr populären Bestecken Thebe (1944) und Facette (1949) gelang Arström mit Focus de luxe ein nachhaltiger internationaler Durchbruch: