Stig Lindbergs (1916-82, S) herd- und ofenfeste Keramikserie Terma wurde ja bereits an anderer Stelle vorgestellt. Eine weitere äußerst schlichte Geschirrserie von diesem Ausnahmekünstler¹ für Gustavsberg entstand sehr zeitnah, von 1959 bis 1963 war sie in Produktion, und liest man ihren Namen, folgt unweigerlich die durchaus intendierte Assoziation zum damals noch nicht so weit zurückligenden Bauhaus-Stil: Bohus.
Im Schaufenster glänzen gerade zwei Keramikserien von Stig Lindberg (1916-82, S) für Gustavsberg um die Wette. Dabei ging es dem Designer bei diesen Entwürfen eher nicht ums Glänzen, so viel Understatement und Einheit von Form und Funktion muss man schon lange suchen:
Die blauen Teile entstammen der Serie Bohus, die Lindberg 1959 entwarf. Sie war für das Speisen gedacht, es gab alle Teile in Blau oder Hellgrau. Schlichte Formen, Deckel aus einfachen Teakscheiben für die Schalen – ganz wunderbar reduziert. Auch im MAK waren sie bis zur Neuaufstellung zu bewundern. Ebenso Lindbergs Serie Terma von 1955, deren Teile für das Zubereiten der Speisen konzipiert und ofen- und herdtauglich waren: Töpfe, Pfannen, Kannen, allesamt in einem dunklen Braunton mit einem Stich ins Violette.
Wenn geklärt ist, wer Tee und wer lieber Kaffee möchte, gilt es noch zu eruieren, wen das Tässchen der Wahl pur und wen nur gepimpt glücklich macht: Milch oder Zucker?
Serviert wird das gewünschte dann stilvoll in Glas, Keramik, Porzellan oder Edelstahl. Das edelste Set im Schaufenster ist jenes gläserne mit Goldrand, das William Stenberg (1885-1962, S) für seine Glashütte Gullaskruf entwarf.
Ohne vorher fiskelycka(*) gehabt zu haben, kommen folgende Utensilien eher nicht auf den Tisch. Bei all den Seen und den langen Küsten Skandinaviens hatte dort aber wohl immer gerade jemand Anglerglück(*), die nordische Küche ist reich an Fischgerichten und entsprechend phantasievoll und zahlreich sind die Hilfsmittel für das Zubereiten und Servieren von Fisch.
Die hier abgebildete Scholle – Pleuronectes platessa; schwedisch: rödspätta – sieht ziemlich echt aus, ist aber eine Wandkeramik. Also zurück zu dem was auf den Tisch und nicht an die Wand kommt… beginnen wir mit dem Hering: Weiterlesen
Jeder und jedem mit Interesse für skandinavische Designklassiker im Bereich Tischkultur lege ich das MAK DESIGN LABOR im Untergeschoß des MAK ans Herz. Besonders in den beiden Räumen Kochen und Essen und Trinken könnte Letzteres bei einigen von Ihnen anfangen, schneller zu schlagen: