Die Vorweihnachtszeit… für manche, besonders für Kinder, eine sehr, sehr, sehr lange Zeit. Damit diese Wochen des Wie-oft-muss-ich-noch-schlafen? bis Weihnachten gut rumgehen, gibt es einige schöne Traditionen, u.a. auch die des Adventkalenders. In seiner simpelsten, unaufgeregtesten Form, in der reinen Papiervariante mit 24 Türchen, tritt er schon seit bald einem Jahrhundert, nämlich seit 1920, auf.
Doch begonnen hat alles anders, die Dezembertage bis zum 24. wurden schon davor auf unterschiedliche Arten abgezählt: Kreidestriche über der Türe waren in protestantischen Teilen Deutschlands Sitte, manche zündeten jeden Tag eine neue Kerze an, ein kleiner Junge namens Gerhard Lang bekam von seiner Mutter einen bunt bemalten Karton mit 24 Keksen darauf, und als dieser Gerhard Lang (1881-1974, D) in erwachsenen Jahren Teilhaber einer Verlagsdruckerei wurde, entwarf er einen Adventkalender, bestehend aus zwei bedruckten Bögen. Auf dem einen waren 24 Weihnachtsmotive, die ausgeschnitten und an ihren vorgesehenen Platz auf dem zweiten Bogen geklebt werden konnten. Der näcshte Schritt war nicht weit, ab 1920 hatte Langs Druckerei dann den noch heute üblichen Kalender aus zwei zusammengeklebten Bögen mit 24 Türchen im Sortiment.
Über den norwegischen Designer Tias Eckhoff wurde bereits an anderer Stelle ausführlich geschrieben. Am 30.01.2016 starb Eckhoff neunundachtzigjährig. Hier soll es nun um einen seiner Besteckentwürfe von 1958 für den dänischen Hersteller Dansk Knivfabrik Lundtofte gehen: Opus.
Ohne vorher fiskelycka(*) gehabt zu haben, kommen folgende Utensilien eher nicht auf den Tisch. Bei all den Seen und den langen Küsten Skandinaviens hatte dort aber wohl immer gerade jemand Anglerglück(*), die nordische Küche ist reich an Fischgerichten und entsprechend phantasievoll und zahlreich sind die Hilfsmittel für das Zubereiten und Servieren von Fisch.
Die hier abgebildete Scholle – Pleuronectes platessa; schwedisch: rödspätta – sieht ziemlich echt aus, ist aber eine Wandkeramik. Also zurück zu dem was auf den Tisch und nicht an die Wand kommt… beginnen wir mit dem Hering: Weiterlesen
Pierre Forssell (1925-2004) erhielt seine Ausbildung von 1943-49 – mit einer einjährigen Unterbrechung für den Militärdienst – an der Stockholmer Konstfack (Kunsthochschule). Sein Schwerpunkt lag auf der Silberschmiedekunst, zusätzlich war er zum Werklehrer ausgebildet und technisch sehr interessiert. So war er ab 1952 einer der ersten, der als Abgänger der Kunsthochschule Industriedesigner wurde.
Zu seinen Entwürfen zählen zahlreiche Messingobjekte für Skultuna, darunter einige sehr außergewöhnliche Kerzenhalter. Bei Skultuna war er von 1955-86 tätig. Für Gense (1856 gegr. und damit Schwedens älteste noch aktive AG) entwarf er Gewürzstreuer, Salatbestecke und 1961 das Besteck Spectra:
Der Däne Erik Herløw (1913-1991) hatte an Kunstakademiet (Akademie der Bildenden Künste) in Kopenhagen studiert und war ausgebildeter Architekt, Produkt- und Industriedesigner. Er entwarf Einfamilienhäuser, Bürogebäude und Fabriken, war ein gefragter Ausstellungsarchitekt (u.a. für die Triennale 1951 in Mailand; für eine große Wanderausstellung über skandinavisches Design, die 1954 durch die USA ging, sowie für die Ausstellung Formes Scandinaves im Musée des Arts Décoratifs in Paris im Jahr 1958). Als Produktdesigner beschäftigte er sich mit den Materialien Gold und Silber und entwarf Schmuck sowie Tee- und Kaffeeservice für A. Michelsen, Georg Jensen, Cohr u.a. Außerdem arbeitete er gerne mit Eisen, Stahl, Aluminium und entwarf aus diesen Metallen Gebrauchsdesgin für die Küche und den Esstisch: Pfannen, Kannen und auch Bestecke, so etwa 1956 für Norstaal das Besteck Inka.
Auch für die Universal Steel Company / Copenhagen Cutlery schuf Herløw in den 1950er Jahren zwei wunderbare Bestecke: Contrast und Obelisk. Um Obelisk aus dem Jahr 1954 soll es hier gehen: