… weswegen bei den derzeit etwa 35° C Außentemperatur hier in Wien im Schaufenster lauter Vasen in allen erdenklichen Blau-Nuancen stehen und Frische ausstrahlen:
Es handelt sich trotz des gemeinsamen Prinzips Vase um sehr unterschiedliche Objekte, die sich in Form und Glastechnik teils stark von einander unterscheiden. Ausgestellt sind Entwürfe von Göte Augustsson (Cobolt, 1960er für Ruda, S), Bo Borgström (Oxid u.a., 1960er für seda, S), Vicke Lindstrand (LH 1604, 1959 für Kosta, S), Bengt Orup (Spontana, ev. Studio, 1950/60er für Johansfors, S), Elsa Söderberg (Retina, 1960er für Hovmantorp, S), sowie ein paar noch unidentifizierte für Ekenäs (S), Reijmyre (S) u.a.
Ohne vorher fiskelycka(*) gehabt zu haben, kommen folgende Utensilien eher nicht auf den Tisch. Bei all den Seen und den langen Küsten Skandinaviens hatte dort aber wohl immer gerade jemand Anglerglück(*), die nordische Küche ist reich an Fischgerichten und entsprechend phantasievoll und zahlreich sind die Hilfsmittel für das Zubereiten und Servieren von Fisch.
Die hier abgebildete Scholle – Pleuronectes platessa; schwedisch: rödspätta – sieht ziemlich echt aus, ist aber eine Wandkeramik. Also zurück zu dem was auf den Tisch und nicht an die Wand kommt… beginnen wir mit dem Hering: Weiterlesen
Gösta Sigvard (*1939, S) stieß etwa 1965 zur schwedischen Glashütte Lindshammar, wo er bis 1980 tätig war. Er entwarf Kunstglas aber v.a. Gebrauchsglas. Sein Ansatz war ein entspannter, Exaktheit war ihm kein Anliegen, kein Teil musste aussehen wie ein anderes derselben Modellserie. Eine Glasserie für den gedeckten Tisch, bei der gegossen, gedrückt und gewalzt wurde, entstand gegen Ende der 1960er oder Anfang der 1970er Jahre und hieß Gästa med Gösta (übersetzt etwa Mit Gösta zu Gast sein):
Wesentlich, um nicht zu sagen ausschlaggebend für ein gelungenes Picknick ist – neben gutem Wetter und einem geeigneten Plätzchen – das Essen. Klarer Fall, keine Frage. Aber eine gute Ausstattung trägt natürlich auch zum Wohlbefinden bei: Eine schön dicke Wolldecke, groß genug, um sich nach dem Essen darauf auszustrecken, Besteck für die mitgebrachten Köstlichkeiten, hübsche Behältnisse für feine Destillate oder Kräuterschnäpse (deren Kräuter vielleicht rund um die Picknickdecke wachsen),…
Elsa Söderberg (geb. Fahlström, 1930-78) stammte aus Stockholm, wo sie an der Kunsthochschule (Konstfack) studierte. Ihren Beginn als Designerin machte sie mit Ton – sie entwarf in ihrer eigenen Werkstatt Keramiken und war auch für Jie Gantofta tätig. Mit Glas dürfte sie erst ab 1965 intensiv gearbeitet haben, als sie an die Manufaktur Hovmantorps glasbruk (damals noch Hofmantorps nya glasbruk) in Småland engagiert wurde. Dort entwarf sie neben Gebrauchsglas auch wunderbares Kunstglas – hier soll es um ihre Serie namens Retina gehen: