Monoblock-Bestecke kamen in den 1950er Jahren ganz groß in Mode. Diese aus einem Stück Stahl formgepressten, flachen, schnörkellosen Teile waren in ihrer minimalistischen Reduktion eine wahre Ansage an das Althergebrachte. Allen voran natürlich Arne Jacobsen (1902-71, DK), der mit seinem 1957 entworfenen Besteck AJ für A. Michelsen die Latte für alle nachfolgenden Monoblock-Bestecke sehr hoch gelegt hat.
Wie so viele seiner KollegInnen im Besteckdesign hatte Falle Uldall (1923-2017, DK) eine Ausbildung zum Goldschmied gemacht, bevor er sich dem Produktdesign zuwandte. Sehr bald schon entwarf er für Georg Jensen, war für dieses Unternehmen während der 1950er einige Jahre auch in dessen spanischen Werkstätten leitend tätig. Arbeiten in Teak wie etwa Käseplatten, Pfeffermühlen oder Eiseimer entstanden für Danewood, Rosti Mepal produzierte u.a. seine Melamin-Schale Benedikte. Für Cohr entwarf er 1962 das Silberbesteck Mimosa sowie das versilberte Besteck Regatta, für Danske Guldsmedes Sølvvarefabrik A / S entstand das Silberbesteck Eva, für Raadvad entwarf er das Besteck Orion und etwa 1958 für C. Thaysen & Co. jenes, um das es hier gehen soll: Toledo:
„Systrarna Jobs“ – die beiden Jobs-Schwestern: Ihre Textilmuster genießen in Schweden einen ebenso hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad wie Josef Franks Stoffentwürfe. Ihre Dessins zieren als Tapeten Wände, werden als Meterware für Vorhänge, Möbelstoffe, Accessoires eingesetzt, und nicht zuletzt finden sich ihre Interpretationen von Pflanzen und unterschiedlichen Vegetationen als kleine Leinendeckchen und Tischläufer in vielen Haushalten wieder. Den Jobs-Schwestern und Frank war das Üppig-Florale gemeinsam, der genaue Blick für pflanzliche Details, und die Begeisterung für Farbenpracht. Wo Frank ins Phantastische ging, blieben sie jedoch der Natürlichkeit verbunden.
Stoffservietten, Tischtücher, Platzdeckchen – alle haben Sie hauptsächlich einen Zweck, nämlich den Tisch oder uns sauber zu halten. Was ihrem zweiten Zweck konträr zuwider läuft, nämlich selber schön zu sein. Aber zum Glück gibt es gegen jeden Fleck ein Mittel, sonst würde man manches der hier folgenden Tischtextilien gar nicht auflegen und benützen wollen…
Schnell aus der Lade geholt, machen sie sofort aus jeder einsamen frugalen Jause eine kleine Mahlzeit, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. Sitzt eine größere oder kleinere Runde gemeinsam zu Tisch, sind sie Zierde und tragen zum Gesamtbild der gedeckten Tafel bei. Zurückhaltend oder knallig, uni oder gemustert? Dasselbe Motiv mehrfach, oder pro Person ein Motiv? Letztere Variante wird sicher zum Talking piece.
Dem Sticken haftet der Ruf eines etwas altbackenen, verstaubten Hobbys an. Abgesehen davon, dass über die Relevanz oder Qualität von Hobbies generell gar nicht diskutiert werden muss, ist Sticken im Gegenteil eine sehr fordernde Technik und erfordert besonders bei größeren Projekten höchste Konzentration und absolute Exaktheit.
Eigentlich wollte ich das Thema Stickereien ordentlich aufbereiten, Geschichte und Traditionen beleuchten, einige der begnadeten Musterentwicklerinnen wie etwa Clara Wæver (1855-1930, DK) vorstellen. Aber es ist Frühling! Und was ich hier zeigen möchte, zelebriert die Natur, Flora und Fauna, zartes erstes Blühen und üppige Vegetation. Die Zeit reicht also nicht für einen fundierten Text, den reiche ich gelegentlich nach und möchte hier einfach die wunderbaren Darstellungen von Flora und Fauna präsentieren, die v.a. von geschickten Frauen entworfen und gestickt wurden.
Einige Motive sind sehr naturalistisch und wurden nach Vorlagen aus Fachbüchern der Vogelkunde oder Botanik erstellt. Andere Motive sind stark abstrahiert. Gestickt wurde zumeist auf Leinen.
Wandbilder, Tischläufer, sehr kleine und etwas größere Tischdeckchen finden Sie hier aufgereiht, ganz unten sind Platzdeckchen und irgendwo mittendrin versteckt sich eine tolle Osterdecke. Und ich warne Sie, Ihr Scroll-Finger wird glühen, denn die Wandbilder und Läufer sind lang…