Quistgaard und Dansk

Dänemark hat viele großartige Designerinnen und Designer hervorgebracht, Jens Harald Quistgaard (1919-2008) war einer von ihnen. Zwar entwarf er auch für dänische Firmen, wie z.B. die Geschirrserie Relief für Kronjyden, doch die meisten und bekanntesten Entwürfe machte er für Dansk Designs, eine 1954 gegründete US-Firma. Der USAmerikaner Ted Nierenberg hatte auf einer Europareise 1954 einen Besteckentwurf des jungen Quistgaard gesehen und ihn daraufhin als Designer für seine Firma DANSK engagiert (die die erste Zeit in der Nierenberg’schen Garage auf Long Island logiert haben soll – ohne Garagen wäre diese Welt um einige grandiose Erfindungen ärmer…). Der Name war Programm, Quistgaard prägte ein Vierteljahrhundert lang das Sortiment mit seinem unverkennbar skandinavischen Stil.

Quistgaards Emailleserie Købenstyle aus den 50er Jahren wurde in den USA sehr populär. Die Teile waren wunderbar stapelbar:

Auf der Suche nach leichteren Alternativen für Gusseisen entwickelte Quistgaard Mitte der 50er dieses Kochgeschirr: Klare Linien, schöne Griffe, kraftvolle Farben, funktionelles Design. Da die Töpfe und Pfannen vom Herd auf den Tisch kommen sollten, konnte der Deckel jeweils als Untersetzer verwendet werden. Das Købenstyle-Sortiment wurde sukzessive erweitert, bis die Produktion in den 80er Jahren eingestellt wurde.

Die ungewöhnlichen Produkte von DANSK verlangten natürlich nach einer entsprechenden Bewerbung:

What is a spoon? (1957)

This is the teak tray… (1957)

It’s called Flamestone (1958)

We call it Tjørn (1959)

…when Dansk forges stainless steel (1959)

We call it Festivaal (1960)

Die ätherischen Frauen in wallendem Gewand auf den Inseraten der 50er Jahre wurden schließlich abgelöst durch Witz und Wortspiel:

Bring on the melon. Bring on the prosciutto. Bring on the French bread. Bring on the steak. Bring on the fruit. Bring on the cheese. (1962)

A quiet candlestick. To start table talk …tilt. (1964)

How much wood would a woodworker work if a woodworker worked wood for Dansk? (1967)

Heute ist das 1974 in Dansk International Designs umbenannte Unternehmen ein Teil der Lenox Corporation. Quistgaards Entwürfe befinden sich u.a. in den Sammlungen des Museum of Modern Art, des Metropolitan Museum und des Louvre.



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