österreichisches Besteck: 7000

Eines der avantgardistischsten Bestecke, die das 20. Jahrhundert hervorbrachte, wurde 1970 vom ungarischen Künstler János Megyik (*1938) für das Neuzeughammer-Ambosswerk in Steyr entworfen.

Das Besteck erhielt die Modellnummer 7000.

Den skulpturalen Charakter erreichte Megyik durch plastische Verformung flacher Edelstahlbleche. Jedes Teil liegt hervorragend in der Hand, die Gabel lässt sich sowohl mit der Linken als auch mit der Rechten wunderbar führen. Für das Erreichen dieser Ergonomie waren vermutlich viele Greif- und Ess-Studien sowie etliche Prototypen notwendig. Betrachtet man die Gabel und den Löffel genauer, erkennt man die jeweils asymmetrischen Quetschungen des Halses und eine leichte „Verzogenheit“, die für die gute Handhabung beider Teile mit verantwortlich sind.

Der gewölbte Messergriff schmiegt sich beim Schneiden gut in die Hand…

…und die Teile schmiegen sich gut ineinander.

Das Licht kann sich bei diesem Besteck schön in die Kurven legen, was einen Teil der Ästhetik des Entwurfes ausmacht.

Das Besteck wurde mehrfach 1:1 kopiert, u.a. in Japan (Georgian House).

Hier das Amboss-Firmenlogo:

Megyik, der 1956 nach Österreich geflohen war, lebte viele Jahrzehnte in Wien, wo er Malerei an der Akademie der bildenden Künste studierte, u.a. bei Herbert Boeckl und Josef Dobrowsky. Hier kann man einen Eindruck von seinen Arbeiten gewinnen.

 

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