Spricht man über Design aus dem Hohen Norden, kommt man früher oder später, aber eigentlich eher früher, auf den finnischen Designer Kaj Franck (1911-1989, SF). Bereits in den 1950er Jahren galten seine Entwürfe im Gebrauchsglas- und Geschirrbereich als wegweisend. Heute ist die Geschirrserie Kilta, um die es hier gehen soll, ein Klassiker – zu finden in so gut wie jedem finnischen Haushalt, in den Küchenschränken unzähliger Wohnungen auf der ganzen Welt und darüber hinaus in vielen Museumssammlungen.
Über Seppo Mallats Beitrag zur Finel-Reihe wurde hier ja schon vor dreieinhalb Jahren ausführlich geschrieben. Doch bestand die Serie aus so vielen unterschiedlichen Teilen in etlichen Stilen und von zumindest vier finnischen Designern entworfen, daher kommt hier nun ein kleiner Nachschlag.
Nachdem die letzten Tage eine farbenfrohe Topfansammlung im Schaufenster stand, hat sich die Auslage heute deutlich verdunkelt:
Aber dunkel ist gut, da kann die Form wirken, und das Material. Die Entwürfe stammen von Antti Nurmesniemi (1927-2003, SF), Timo Sarpaneva (1926-2006, SF) und Heikki Orvola (*1943, SF) (bei zwei Töpfen bin ich nicht sicher, wer sie entworfen hat, tippe aber auf Sarpaneva und/oder Nurmesniemi). Hersteller waren die drei finnischen Traditionsfirmen Högfors, Rosenlew und Wärtsilä.
Finnisches Gusseisen vom Feinsten, die Topfentwürfe so schön, dass man glatt zu essen vergisst, wenn sie auf den Tisch kommen.
Finnischer Hausrat aus Gusseisen ist ein ziemlicher Hammer. Geradezu abgefahren. Spacig ist wohl das richtige Wort.
Eine beeindruckende Glasserie des finnischen Designers Heikki Orvola (*1943) entstand 1974 für Nuutajärvi Notsjö. In die Glasmasse wurde Kupfer, Kobalt und Manganoxid gemischt, was die dramatischen Farben und Blasen bedingte. Der Name der Serie: Volcano