Spricht man über Design aus dem Hohen Norden, kommt man früher oder später, aber eigentlich eher früher, auf den finnischen Designer Kaj Franck (1911-1989, SF). Bereits in den 1950er Jahren galten seine Entwürfe im Gebrauchsglas- und Geschirrbereich als wegweisend. Heute ist die Geschirrserie Kilta, um die es hier gehen soll, ein Klassiker – zu finden in so gut wie jedem finnischen Haushalt, in den Küchenschränken unzähliger Wohnungen auf der ganzen Welt und darüber hinaus in vielen Museumssammlungen.
Hochprozentiges in reiner Form verlangt zumeist nach kleinen Gläsern, deren Formen äußerst vielfältig sein können. Ist die Glasmasse bunt, kommt die Farbe bei klaren Schnäpsen am besten zur Geltung, wie bei Akvavit etwa, jenem in Skandinavien traditionell eher aus Weizen denn aus Kartoffeln gebrannten Wodka, der mit Gewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel seine besondere Note erhält, oder gar – wie im Falle des norwegischen Linjeakvavit – zwecks Abrundung des Aromas in alten Sherryfässern gelagert einmal den Äquator überquert haben muss.
Ein Klassiker unter den nordischen Schnapsgläsern, ja geradezu die Schnapsglasform ist hier abgebildet: Ein konisches Glas direkt auf plattem Fuß, auf Schwedisch auch nubbe genannt, nach den kleinen Eisennägeln, die früher noch von Hand gefertigt wurden (genauso wie der Großteil der hier abgebildeten Gläser):
Im vorangestellten Blogpost ging es um den aufwändigen und komplexen Herstellungsprozess von lupenreinem, völlig farblosem Glas. Hier kommt nun ein wenig Anschauungsmaterial zur Theorie:
Form, Material, Größe, Umfang von Besteck sind abhängig von vielen Faktoren – Kulturkreis, Materialentwicklungen und -verfügbarkeit, etc. sind einige dieser Einflüsse (siehe dazu auch hier). Wie unterschiedlich aber Bestecke im Zeitraum der 1950er-60er alleine in Skandinavien und Finnland ausfielen, sehen Sie in diesem Blogeintrag – einem posting in progress – den ich sukzessive ergänzen werde.
Über österreichische Bestecke können Sie hier nachlesen, Allgemeines zu Bestecken erfahren Sie hier.
Der finnische Industrial Designer und Künstler Timo Sarpaneva (1926-2006) schuf für Iittala etwa ab 1979 bis 1981 eine Serie formgeblasener Glasobjekte, die er Arkipelago nannte. Weiterlesen